„Singen ist mehr als nur Stimme bilden. Der Geist der Person muss sich in seinem Singen widerspiegeln.“  (Alan Lindquest)

Singing is not a cultural additive. It is a birthright we are in danger of losing. It is part of every known human culture and at best has the power to change lives.“  (Janice L. Chapman)

 

Wenn eine Sängerin oder ein Sänger in das „Studio für Gesang“ kommt, betreten sie einen geschützten Raum, in dem alle Fragen gehört werden und alle Experimente erlaubt sind.

Es ist mein Ziel, funktionale Abläufe in einer Stimme bewusst zu machen, und die einzelnen Aspekte davon zu sichern und zu stärken. Aus dieser funktionalen Balance entwickelt sich die eigene, individuelle Technik, die frei ist von aufgesetzten Kontrollen (Mach das mal so…), die in aussergewöhnlichen Situationen (Vorsingen, Prüfungen,Premieren, etc.) eh gerne versagen.

Jeder Sänger hat eine Vision seiner Stimme. Wenn ich erfahre, dass die unbewußte Muskulatur des ‚Sing-Organs‘ einem vorhersehbaren Ablauf unterliegt, kann ich bewusst mit diesem Ablauf arbeiten, und ich bin  nicht mehr Opfer meiner eigenen Stimme.

Die Vision kann sich frei entfalten und wird für alle hörbar.

Klassischer Gesang

Viele Opernsängerinnen und -Sänger haben heute das Gefühl, dem geforderten Repertoire, besonders im italienischen und dramatischen Fach, nicht standhalten zu können. Oft wird eine Vorsicht gehandhabt, die kontraproduktiv ist und es unseren Sängern schwer macht, dem internationalen Konkurrenzkampf zu begegnen. Die Stimmen werden oft klein gehalten und die Sängerinnen/ Sänger lernen nicht, Selbstvertrauen in die eigentlichen Möglichkeiten ihrer Stimme zu fassen und ihre Belastbarkeit zu erfahren. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit liegt daher im Erkennen und ‚Erhören‘ des wirklichen Stimmfaches, und in der Ermutigung, sich zu diesem Fach auch zu bekennen und das eigene Potenzial wirklich auszuschöpfen.

Das gelingt, wenn die Stimme funktional in Balance ist und kein einzelner Aspekt andere unterdrückt. Dann wird auch in Momenten sängerischer Hochleistung das eigene Instrument durch Druck und Spannung nicht beeinträchtigt und die Stimme kann sich frei von Materialklängen und Irritationen entfalten.

Mehr zu dieser Arbeit habe ich in den Artikeln beschrieben.

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Musicalgesang

In meiner Kommunikation mit dem amerikanischen Gesangslehrerverband, Studios in London und New York und der Penn State University untersuche ich seit mehreren Jahren die Möglichkeit, eine Brücke zwischen der Tradition des Belcanto und dem Belten zu bauen. Ergebnisse dieser Arbeit fließen in den Unterricht mit Musicalsängern ein. Auch hier geht es darum, technische „Tools“ zu entwickeln, die einen professionellen, internationalen Klangstandard gewährleisten und abrufbar absichern. Diese tools beinhalten:

Absicherung der chest-voice als Basis, auf der das Gerüst gebaut wird.

Sichere Randfunktionen in jeder Lage einmischen können

Breath-management

Körperanbindung bei höherem Luftdruck, z.B. beim high belt

Wir erarbeiten die Merkmale des Mix, des Legit, der Speech-Level-Quality, des Twang und des Belten, besonders des High Belt bei den Frauenstimmen. Mehr davon unter den Artikeln, z.B. ‚Belten‘

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Tänzer und Singen

Tänzerinnen und Tänzer sehen sich heute immer mehr mit cross-over-Anfragen konfrontiert, d.h., sie werden als dancer/singer oder singer/dancer engagiert. Nun gibt es eine Diskrepanz zwischen tänzerischer und sängerischer Atmung. In meiner Kommunikation mit Tänzern habe ich versucht, ihre Art und Weise des Atmens zu verstehen und mit dem sängerischen Atem zu verbinden, ohne das das tänzerische Zentrum verloren geht.

Im Unterricht machen wir den unterschiedlichen Gebrauch der Atemmuskulatur bewusst und erstellen ein Konzept, wie ich in der Bewegung die Kehle zum Singen offen halten kann.

Auf der Ebene der musikalischen skills betreue ich sie bei der Auswahl geeigneter Audition-songs und übe mit ihnen, im Ensemble eine zweite Stimme zu halten.

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Arbeiten mit der Sprechstimme

Für meine Seminare der Lehrerfortbildung des Berliner Senats habe ich ein Trainingskonzept für Menschen in sprechintensiven Berufen entwickelt, was aber auch in der Einzelarbeit angewandt werden kann. Wieder wird ein grundlegendes Konzept der Funktionalität der Stimme erarbeitet, wobei ein Schwerpunkt auf die Atemarbeit gelegt wird. Kerngedanke ist hier, dass es nicht darum geht, was ich sage, sondern, wie ich es sage. Dieses ‚wie‘ soll funktional verstanden und abgesichert werden, so dass ich mich auf die Tragfähigkeit und Schönheit meiner Stimme auch in Belastungssituationen verlassen kann.

Es gibt einen Unterschied zwischen unserer Alltagsstimme, die ausreicht für die Kommunikation mit dem Gesprächspartner gegenüber und der Hochleistungsstimme, die souverän einen größeren Raum füllen und viele Menschen über einen bestimmten Zeitraum in einer Aufmerksamkeit halten und gleichzeitig strukturierte Informationen vermitteln muss. Wenn ich der zweiten Situation mit den Mitteln der ersten begegne, werde ich schnell stimmliche Probleme bekommen.

Der zweite Aspekt hat viel mit der Bühnensituation des Schauspielers zu tun und muss daher mit ähnlichen Mitteln trainiert werden: Jedes Podium ist ein Bühnenraum und nicht mein Wohnzimmer, der Sprecher ist eine Bühnenfigur und keine Privatperson.

Ziel diese Trainings ist es, zu erfahren, dass die Hochleistungsstimme, die Bühnenstimme nicht einfach nur ‚mehr‘ oder ‚lauter‘ ist, sondern sich auf einem anderen energetischen Level bewegt, das durch aktive Atem-und Resonanzarbeit erreicht wird.

In dieser Arbeit wird ein Grundlagenwissen für den funktionalen Ablauf der Stimme erarbeitet, die jeweilige Muskulatur wird bewusst gemacht und in ihrer Anwendung erfahren. Wir lernen, wie die Stimme über den Atem im Raum tragfähig wird und wie das Öffnen der Resonanzräume im Körper den Klang verstärkt. Es wird eine Artikulation erarbeitet, die für einen großen Raum notwendig ist, ohne dass sie die Atmung und die Resonanz stört.

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